Pfingsten heute

 

Wir waren Freunde.
Wir waren lange unterwegs.
Wir wechselten uns ab in der Führung.
Wir waren viele und wir sind sicher durch die Welt gewandert.

Es war unsere Welt, wie wir sie kannten: Wüste, Steppe und manchmal auch fruchtbares Land. Es war heiß und trocken, bis die starken Regenfälle kamen.

Was war Erde? Nehmen und geben!
Die Erde nahm den Regen und blühte auf.
Wir nahmen das, was blühte und aßen davon, von den Früchten der Erde,
und wir blühten auf.
Wir waren ein Segen für die Menschen und sie nahmen von uns und blühten auf.

Was nahmen sie von uns?
Das war das Besondere:
Sie nahmen, was man nicht säen und nicht essen und
nicht trinken konnte.
Sie nahmen unsere besondere Ausstrahlung.
Sie nahmen unsere Worte, die sie so nicht kannten: sinnbringende Worte, die von einer anderen Welt erzählten, die sie nicht kannten.

Sie kannten ihre Welt, ihre Familie, ihre Freunde und ihre Bekannten. Sie kannten ihre Geschäftspartner, ihre Händler. Aber sie kannten nicht die, die durch die Welt wandern und in beiden Welten Zuhause sind. Sie kannten nicht die Geschichten, die die erzählen konnten, die längst ohne ihren geistigen Führer unterwegs waren.

Sie kannten nur das Wort, den Namen.
Sie kannten den Namen: Jesus Christus.

Und wir waren in seinem Namen unterwegs – danach, als er nicht mehr bei uns war. Als er fort war und nicht mehr zu uns sprechen konnte. Als er uns nicht mehr führen konnte in seiner Menschengestalt.

Aber so viel anders war es dann auch nicht, nachdem wir uns daran gewöhnt hatten, ihn nicht mehr in Persona bei uns zu haben.

Wir wurden geführt, ja!
Und wir hörten ihn, ja!
Und wir gingen seine Wege und seine Menschen trafen wir und verkündeten  das, was er zuvor verkündet hatte.
Wir gingen seinen Weg einfach weiter in seinem Auftrag und in seinem Segen. Und in seiner Gnade.
Und Gnade heißt Nähe, dass wisst Ihr.

Wir waren stets in seiner Nähe, wenn wir gingen, ohne ihn.
Wir wussten wohin, und mit wem wir reden sollten und wollten.
Es war ein gutes Leben damals, als wir noch vom Reiche Gottes erzählen durften und konnten und ihn dabei deutlich spürten.
Ihn, unseren Jesus von Nazareth, unseren innig geliebten Freund und Führer. Ja er war ein Anführer und er war unser Held.
Aber bevor er gegangen war, und zwar endgültig aus unserem Leben in seiner sichtbaren Form, ermächtigte er uns, dass wir, wenn er nicht mehr da wäre, durch sein Wort und in seinem Namen predigen.

Und so nahmen die Menschen von uns.
Sie nahmen die Glückseligkeit, die wir gespürt hatten
und in uns trugen wie einen Schatz.
Er hatte uns das Glück geschenkt, zu wissen und zu fühlen, darauf zu vertrauen, dass es ihn gibt und gab und dass es ihn weitergeben wird, solange es Menschen gibt, die an ihn glauben. Er wird immer da sein, auch wenn die Menschen längst nicht mehr da sind, aber das ist eine andere Geschichte.

Wir also waren glückselig in unserer Aufgabe, in unserem Tun,
wenn wir den Menschen geben konnten, was wir hatten.
Wir nahmen die Worte in der Stille auf und sprachen sie so zu den Menschen, als wenn er sprechen würde und das war ein Gefühl der Verbundenheit und des Zuhause seins, als wenn wir schon im Reich Gottes wohnen würden.
Wir waren an seiner rechten Seite, so wie er an Gottes rechter Seite sitzt und ist. Wir fühlten uns so in seiner Nähe und erfüllten gern unseren Auftrag.
Wir waren viele.
Manchmal kamen neue hinzu, manchmal gingen sie auch wieder von uns, um allein zu predigen oder um etwas anderes zu machen.
Alles war in Ordnung, alles war recht.

Wir waren so glücklich und wir sprachen sogar in Zungen,
so wie es in der Bibel steht. Wir konnten unter seiner Führung in verschiedenen Sprachen sprechen und so konnten wir Menschen weit außerhalb unserer eigenen Grenzen erreichen.
Wir brachten das Evangelium in die Welt.
Wir brachten es in die Köpfe und Herzen der Menschen.
Wir verbanden das eine Reich mit dem anderen.
Gottes Reich und die Erfahrungen mit ihm
und das Menschenreich, das von Königen und Kaisern regiert wurde,
in dem die Menschen lebten und handelten und aßen und tranken und oftmals doch nicht satt wurden.

Denn es fehlte ihnen das Eine, das Wort Gottes!
Das Wort, das nicht nur den Körper erquickt, in dem es Gefühle von Geborgenheit und Vertrauen erweckt und dadurch den Körper in ein Wohlgefühl bringen kann, in Entspannung und Freude, sondern auch die Seele, die noch viel wichtiger ist.

Auf Dauer darf die Seele von dem lebendigen Wasser, das die Worte hervorruft, profitieren. Sie darf sich laben und sie darf satt werden.
Dann gibt es keinen Hunger und keinen Durst mehr.

Trinkt vom Labsal, Ihr Menschen von heute, trinkt vom lebendigen Wasser und Ihr werdet alle satt und zufrieden sein.
Ihr werdet morgens aufstehen und Eure Seele ist gefüllt mit Glückseligkeit, Ihr werdet den Tag begehen und Ihr werdet Euer Tagwerk verrichten,
und Ihr werdet auch wieder zur Ruhe kommen, mit Freunden sein, und dann werdet Ihr in vollem Maße zufrieden in Eurer Bettstatt liegen und glücklich sein.

Ihr werdet ein andauerndes Lächeln in Eurem Gesicht fühlen und Ihr werdet wissen: Alles, was ich tue, hat einen Sinn!
Denn es ist nicht nur die Erde, nein,
es ist das Nehmen und das Geben vom himmlischen Reiche des Vaters, das uns satt macht und zufrieden – und glücklich!

Was wäre ein voller Bauch und ein wunderbares Gewand,
was wären Gespräche mit Freunden und ein sinnvolles und gelungenes Tagwerk, wenn nicht die Liebe des himmlischen Vaters dazu käme.

Alles das ist nichts, wenn die Liebe des himmlischen Vaters fehlt.
So geht doch auch Ihr und verkündet das Wort,
so wie damals, so wie er.
Er ist doch auch bei Euch.
Ihr könnt, genauso wie wir damals, das Wort verkünden und damit die beiden Reiche verbinden.
Erzählt doch von ihm und sprecht von Gott.
Betet und ladet ihn ein in Euren Alltag.
Und schon ist er bei Euch!
Beide Reiche sind verbunden und die Labsal, die uns so satt machte, wird auch für Euch da sein.
Ihr werdet wieder satt, geprägt und erfüllt von der Liebe Gottes.
Beginnt, es ist möglich, jetzt!

Das sind Worte von einem seiner treuesten Jünger, die ihn so sehr liebten und verehrten und die ihn teilweise nicht einmal persönlich kannten.
So wie du.
„Ich bin“, so sagte er, der Eine.
Und er lädt Dich ein, dasselbe zu sagen – in seinem Sinne.

Amen

 

Christina König

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