Der Gekreuzigte im Leben

 

Oh, bewahrt doch in Euch und in Euren Herzen
den wahren Hintergrund von Ostern.

Das ist meine Auferstehung und nicht mein Tod!

Wie könnt Ihr Menschen, alle Menschen, Euch doch so ergötzen
an Todesgeschichten – je grausamer desto interessanter und vielleicht
sogar lieber.

Schaut Euch doch an!
Was seht Ihr im Fernsehen und in Filmen
und was schaut Ihr Euch für Kriminalgeschichten im Kino an?
Action, nennt Ihr das.

So ist wohl auch zu erklären, warum Ihr immer wieder
die Todesgeschichte des Jesus von Nazareth anschauen werdet.
Ihr erinnert Euch, dass der Erlöser gestorben ist für Eure Sünden.

Ja!

Aber es ist doch viel wichtiger, dass Ostern ein Fest der Freude ist.
Die Auferstehung ist es doch, die Ihr eigentlich feiert
und auch feiern solltet.

Reduziert nicht den Jesus von Nazareth auf das Kreuz!
Das kann und will ich nicht mehr hinnehmen.
Ich habe gelebt als Mensch, so wie Ihr.
Das kann doch nicht sein, dass Ihr ein ganzes Leben
mit diesem Symbol des Todes am Kreuz darstellen wollt.

Ein Leben voller Trauer und Schmerz!
Ja, das war mein Leben an seinem Ende,
denn ich habe so viele von Euch Menschen gesehen,
da, an dem Kreuz, die wussten, wer ich bin.

Jetzt sieht es so aus, als wenn alle mich töten wollten
und alle mich tot sehen wollten.
Ich habe das Leid in so vielen Menschenaugen
und Gesichtern gesehen, die mit mir litten
und noch viel mehr litten. Sie konnten den Verlust,
die Schande und die Schmach,
die mir angetan wurden, nicht ertragen.

Ich trug ihr Kreuz und meines. Das weiß ich wohl.
Viele Menschen waren einfach zu leise, als der Name Barrabas
geschrien wurde. Sie wurden übertönt und hatten große Angst.
Viele Menschen waren fassungslos, als dieser Räuber und Mörder
vor dem Herrn frei gelassen wurde und ich hingerichtet werden sollte.
Der Tod am Kreuz, eines der schlimmsten Dinge,
die man einem Menschen antun konnte.
Schmach und Schande über den Leib Christi.

Ja!
Und das verherrlicht Ihr! Diese Todesgeschichte,
die als beispiellos in die Geschichte eingegangen ist.

Wäre es jetzt nicht an der Zeit zu fragen, was ich, der Jesus Christus,
der Erlöser und Gesalbte denn eigentlich wirklich wollte und sollte?

Wäre es nicht an der Zeit, einen Jesus zu erschaffen in den Köpfen
der Menschen, der nicht als Baby in den Armen seiner Mutter
oder in der Krippe auftritt und auch nicht als der Gehängte,
sondern als der, der ich auch und hauptsächlich für Euch war?

Ich war und ich bin der Jesus von Nazareth,
der Erlöser durch Wort und Schrift.
Ich bin der gute Hirte, der Euch den Weg zeigt.
Ich bin der, der die Angst für Euch bis zum Exzess gelebt hat und
ich bin hervorgegangen und auferstanden aus den Ängsten,
aus den körperlichen und seelischen Qualen
und ich bin der, den Ihr heute hören und von dem Ihr lesen
und lernen könnt.

Ich bin da!

Viel mehr, als ich es je sein konnte.
Ich bin da und will neu geboren werden in Euren Herzen!
Ich will Euer guter Hirte sein, der Euch täglich zählt,
der auf Euch zählt, der Euch Mut macht und Euch segnet –
in Eurem Sein, einfach für Euer Da-Sein!

Es ist schön, dass es Dich gibt,
Du, der das hier liest, Du, die das hier liest.
Ich bin froh, dass es Dich gibt und Du viele Menschen mit
Deinem Dasein beschenkst.
Ich bin froh, dass Du mich heute hören kannst
oder von mir lesen kannst, was wichtig ist.

Es ist wichtig, ein Jesusbild von mir zu bekommen,
in dem ich lebe und spreche und segne.
In dem ich auch richtig stelle und aufkläre.
In dem ich mich und das Leben erkläre.
In dem ich Euch sage:

Es geht hier nicht um Tod und Niederlage,
sondern um das Leben.
Um das heilige Leben.
Um das Heilwerden und Gesunden.
Um das Heilen der Seele und des Körpers.
Um die Hingabe an den Einen, den ich Vater nenne
und den auch Ihr Vater nennen könnt.

Er ist unser aller Vater, oder besser, auch sie.
Sie ist und sie ist durch mich erreichbar,
die Mutter, der Vater aller Menschen.
Himmlische Mutter und himmlischer Vater – es ist eins!
Kein Bild von ihm dürft und sollt Ihr Euch machen,
sondern diesen Namen nutzen, um mit ihm oder ihr
in Kontakt zu treten.

Er weiß längst, wie Ihr ihn nennen wollt und könnt.
Er weiß schon lange, was Ihr ihm sagen oder ihn fragen wollt.
Aber Ihr sprecht, wenn Ihr ihn ansprecht, für Euch aus,
was Ihr sagen möchtet.

Ein Du, wo es doch eigentlich nicht wirklich ein Du ist.
Der himmlische Vater ist kein Mensch und kein Individuum.

Er ist ein und er ist alles. Alles eins.

Das übersteigt oft den menschlichen Verstand.
Deshalb Vater!

„Und niemand kommt zum Vater denn durch mich“ heißt,
ich bin der Mensch, der herabgestiegen ist aus der Einheit
zu den Menschen von damals, um ihnen zu sagen und zu zeigen,
wie es geht:

Das Leben mit dem Einen, der alles ist!

Das haben viele verstanden, jedenfalls zum Teil,
aber viele fühlten sich bedroht.
Diese Geschichte der Neuerweckung des Glaubens,
diese Geschichte bin ich zu Ende gegangen und dafür gestorben,
dass die Mächtigen sich weiter mächtig fühlen konnten.

Und Ihr reduziert mein gesamtes Wirken, meine Lehre, auf den Tod?

Das kann nicht sein!

Das Wunder ist doch:
Ich habe Euch gezeigt, das Sterben nicht Tod ist.
Darum geht es hier!

Also verehrt mich, wenn Ihr wollt, doch lieber als Lebenden, als Prediger,
als Aufklärer und als Erwecker.
Verehrt mich als Auferstandenen,
als den, der weiterlebt und nicht tot im Felsengrab liegen bleibt.

Ich bin da und so lebendig wie eh und je.
Ich bin sogar jetzt, nach weit mehr als 2000 Jahren da,
und kann zu Euch sprechen.

Endlich kann ich Euch sagen:

Stellt Euch nicht immer diese Kreuze mit der Leidensgeschichte vor,
wenn ich in Eurer Nähe bin.
Erinnert und verbindet nicht immer Eure Schuld,
mit der Schuld von den Menschen damals.
Sie hatten ihre Gründe.

Ja!

Und Ihr könnt jetzt endlich einmal von dem Büßer und dem Dahingegangenen in Blut und Schmerz absehen und den lebendigen Menschensohn und Gottessohn anschauen.
Seine Geschichte, seine Worte, also meine Worte gelten noch heute.
Sie sind für Euch bestimmt!

Ihr seid die Schafe, die ich nicht verloren gebe.
Ihr sollt leben, also beschäftigt Euch doch bitte mit meinem Leben
und mit meinem Leben nach dem Sterben.
Beschäftigt Euch mit mir als lebender Lehrer und geistiger Meister
und Rabbi, wenn Ihr wollt.
Findet die Namen, die Euch passend erscheinen,
aber lasst das Büßertum immer auch einmal hintenanstehen
und das Sünden- und Schuldengeflecht, das mich und mein Leben
und Sterben umgibt.

Ich habe und hatte Euch so viel zu sagen.
Das könnt und dürft, das solltet Ihr nicht
auf das Symbol am Kreuz reduzieren.

Ich lebe und das ist wunderbar!
Und es liegt an jedem von Euch, wie lebendig
Ihr mich in Euer Leben lasst.

Es liegt an Dir!
Stell doch lieber eine Kerze auf für das Licht, das ich bin!
Und stell Dir vor, dass ich nach und nach in Dein Bewusstsein
bringen will, dass auch Du das Licht bist!

Stell Dein Licht nicht unter den Scheffel, sondern lass es leuchten
und denke an das Leben, wenn Du mit mir in Kontakt kommst
und nicht immer nur an das Kreuz und an den Tod.

Ich bin und ich will sein!
Das, was das Licht symbolisiert bin ich:
Eine helle Flamme in der Dunkelheit der Unwissenheit.

Sei Licht, lerne von mir, auch heute noch!

Ich bin bei Dir bis ans Ende aller Tage und nicht bis ans Kreuz.
Kein Symbol ist so stimmig für mich, wie die Flamme der Kerze,
das Licht!

Ich bin das Licht und nicht nur der Gekreuzigte.

Symbole erschaffen auch eine Welt in Eurer Welt.
Also nehmt doch bitte einmal ein neues Symbol und seht mich im Licht.

Frohe Ostern und frohe Gedanken wünsche ich Euch!

Bei allem Gedenken an den Karfreitag und an die Zeit bis Sonntag
sei immer auch das Leben in Eurem Gewahrsein.
Das aufbrechende Leben im Frühling Eurer Tage.

Ich bin das Licht und vergiss es nie:
Auch Du bist das Licht!

Schau in die Kerze und wir können eins sein:
Ich bei Dir und Du bei mir.
Ich in Dir und Du in mir.

Amen

 

Christina König

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